Abschied von Gisela Wollrab
Sinnica Aillaud, Vorsitzende der Evangelischen Frauen Klein-Gerau anlässlich der Trauerfeier von Gisela Wollrab
Als ich 2012 im Gemeindebüro als Sekretärin anfing, war Gisela Wollrab KV-Vorsitzende. Stets unterstützend, wertschätzend, vorausschauend - so habe ich sie erlebt. Dinge zu ordnen, ordentlich und vor allem rechtzeitig zu übergeben – das war Ihr ein Bedürfnis.
Wohl aus diesem Bedürfnis heraus entschied sie sich Anfang des Jahres den Vorsitz der ev. Frauen vormals Frauenhilfe nach 37 Jahren in neue Hände abzuge-ben.
Gisela Wollrab hatte seit Januar 1987 den Vorsitz der Evangelischen Frauenhilfe in Klein-Gerau inne gehabt. Manchmal ist es einfacher, etwas Neues zu gründen als über Jahre etwas am Laufen zu halten. Doch Gisela Wollrab gelang genau das mit viel Engagement.
Unvergessen sind die vielen Basare, deren hohe Erlöse den unterschied-lichsten Projekten und Institutionen zu Gute kamen. Unvergessen auch die Busreisen, die sie organisierte. Unvergessen aber auch ihr ganz persönlicher Einsatz für die Mitglieder. So scheute sie sich nicht, so lange sie noch Autofahren konnte, nicht mehr so mobile Teilnehmerinnen persönlich abzuholen.
In diesem Zusammenhang erzählte sie mal, dass sie einer älteren Dame in ihre Stiefel helfen musste, obwohl sie selbst schon auf die 80 zuging. Sie ging dafür also buchstäblich auf die Knie. Gisela Wollrab kniete nieder.
Für mich ist dieses Bild für sie bezeichnend: Sie stellte nie sich selbst, ihre Person in den Vordergrund, sondern sah sich immer als Dienerin - egal in welcher Funktion.
Unsere liebe Frau Wollrab hat große Fußstapfen hinterlassen.
Wenn ich an sie denke, so tue ich das mit einem Lächeln und mit großer Dank-barkeit für all das, was sie uns hinterlassen hat.
Und so halte ich es mit Theodor Fontane, der sagte: „Das Schönste was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.“